Es gäbe so viele einfachere Wege. Bessere. Richtigere. Auch wenn es keine Steigerung von richtig gab. Aber in letzter Zeit gab es viele Dinge, die Danny nie erwartet hätte. Also konnte es sicher auch eine Steigerung von richtig geben. Scheinbar gab es viel, was man nicht erwarten würde. Die Liebe. Ja okay, das war laut Duden sicher nicht verboten oder unmöglich, wie es bei der Steigerung von richtig der Fall war, aber wer hätte erwartet, dass Danny ein Mädchen so sehr lieben konnte. Und es war ja auch nicht diese Scheinbar-Liebe, die zwei Wochen hielt und sich danach eh nur als ein Irrtum heraus stellte. Danny liebte Fynn doch wirklich, egal wie sehr das alles weh getan hatte. Nur weil er das alles nicht wollte. Er liebte sie ja trotzdem immernoch. Egal wie viel Mühe Danny sich auch gab, nicht wieder so unglaublich abhängig von Fynn zu sein. Er könnte sie ja vielleicht weiterhin lieben, aber es durfte nicht wieder so weit kommen, dass er sie so sehr brauchte, dass seine ganze Welt zusammen brach und sein Leben keinen Sinn mehr machte, wenn Fynn nicht mehr bei ihm wäre. So weit würde es nicht mehr kommen. Das konnte Danny nicht. Nicht, wenn er eh der Überzeugung war, dass das alles doch eh alles dem Scheitern überlassen war. Er wusste doch vorher, dass es nicht klappen konnte mit ihnen beiden. Dafür hatte es doch bisher genug Beweise und Versuche gegeben, dass das jetzt wirklich jeder bestätigen konnte. Außer Fynn.
Aber sie hatte es sich gewünscht. Und Danny hatte es versprochen. Das alles war gar nicht so schwer. Eigentlich. Wenn es nicht so schwer wäre, dabei trotzdem so viel wie möglich richtig zu machen. Wenn es nicht so schwer wäre, Fynn dann nicht zu lieben. Ja, dann war das sicher nicht so schwer, das stimmte wohl. Aber woher sollte Danny denn mal wieder wissen, was richtig und was falsch, was gut und was weniger gut war? Und auch wenn er es vielleicht schaffen würde, wenigstens das Mindeste richtig zu machen, wie sollte es dann klappen, dass er nicht wieder so unglaublich abhängig von Fynn wurde? Es war nicht gut gewesen, ein Mädchen so sehr zu lieben. Das konnte Danny nicht wieder, so weit dürfte es nicht wieder werden. Wie er das verhindern sollte wusste er ja selbst nicht einmal, aber es war doch sicher besser, als alles wieder so wie vorher zu machen. Das war unmöglich. Danny hatte es doch eh nicht geschafft, Fynn vollständig glücklich zu machen. Und vielleicht ging beides. Eine glückliche Fynn, weil Danny für sie da wäre, sodass Fynn ihn lieben könnte und er sie auch, aber er wäre einfach nicht mehr so abhängig von ihr, süchtig nach ihr und so verdammt verliebt in sie. Das würde sicher irgendwie funktionieren. Das hatte einfach zu klappen. Fynn wäre glücklich und Danny eben nicht ganz so fertig, wenn es dann doch alles nicht ganz so hin hauen würde wie Fynn sich das vorstellte. Das war ein echt guter Plan, wirklich. „Und nun?“ Er hielt nicht ihre Hand und seinen Arm hatte er ebenfalls nicht besitzergreifend um ihre schmalen Schultern gelegt. Nichts dergleichen. Einfach nebeneinander hergehen. Wollte Fynn jetzt spazieren gehen? Oder sich hier auf eine freie Bank setzen und ein bisschen vor allen Leuten rummachen? Stören würde das Danny nicht, weil es ihn eh nicht interessierte, wer sie anguckte oder wer über sie redete. Aber was brachte das?
Fynn Hanley
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Thema: Re: Green Park Mi März 10, 2010 10:39 pm
Wäre es nicht irgendwie lästig, könnte Fynn Dannys Verhalten glatt als süß abstempeln. Zuerst hatte sie noch seine Hand gehalten, aber das hatte nicht allzu lange gedauert, da hatte sie sie schon wieder los gelassen. Es hatte sich nicht so normal angefühlt, wie es sollte und dann wollte Fynn auch nicht mehr. Wenn schon nicht richtig, dann gar nicht. Das war zwar auch keine wirklich gute Lösung, aber für den Anfang wäre es sicherlich ganz optimal. Wie erhofft war es schattig im Park, nicht so stickig wie in der Bar, aber das war ja wohl auch kein Wunder, denn hier hatten sie keine 4 Wände um sich herum, Fynns Tränen waren getrocknet und sie fühlte sich schon fast wie neu. Naja, aber eben auch nur fast. Immer mal wieder sah sie hoch zu Danny, nur um zu sehen, ob er immernoch da war, immernoch nicht lächeln konnte und um sich zu fragen, wie verdammtnochmal sie es denn bitte schaffen sollte, ihn zum lächeln zu bringen.
Fynn hüpfte auf die kleine Mauer, die die Wiese neben ihnen eingrenzte und balancierte darauf neben ihm her. Nun war sie sogar größer als er, zwar nicht viel, aber immerhin. Nun war er der Erdnuckel und nicht immer nur Fynn. Und nun? Das war wohl eine angemessene Frage. Aber statt zu fragen konnte er sich ja wohl auch gut mal selbst etwas überlegen. Immerhin hatte sie sie schon auf dem kleinen Raum geholt, der langsam viel zu privat wurde. Fynn hatte ja wirklich erwartet, dass irgendwer hinkommen würde, um zu fragen, was nun genau passiert war, damit das Buch auch ja vollständig veröffentlich werden konnte, aber da gingen die Illusionen dann wohl doch ein wenig zu weit. Für so etwas waren die Leute doch viel zu Konservativ und sowas. Seufzend blieb sie neben ihm stehen, legte ihm die Hand auf die Schulter und grinste ihn von oben herab an. Sie konnte nicht anders, denn es war schon irgendwie ungewohnt komisch, dass sie ihn von oben herab anblickte. Knie nieder vor der Königin und so. "Was hast du so gemacht?" Fynn verdrehte die Augen. "Ich konnte fast gar nicht raus, so viel, wie ich in den letzten Wochen lernen musste..." Gut gerettet, liebe Fynn. Das hatte sich zumindest für sie so angehört, als würde sie ihn nur durchleuchten wollen, um zu sehen, ob er irgendwie anderweitig beschäftigt gewesen war oder so. Aber da das wirklich nicht der Fall war, da sie wirklich einfach nur reden wollte und doch keine Fehler machen wollte, musste sie sich ja irgendwie zu helfen wissen. Hoffentlich verstand er das auch so. Und wirklich, heute war ja fast schon so etwas wie eine Ausnahme, ein paar freie Stunden, die sie sich mal gönnte, damit sie in Ruhe ein wenig nachdenken konnte. Wer konnte denn ahnen, dass aus der Ruhe bald solche Unruhe wurde?
Danny Jones
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Thema: Re: Green Park Do März 11, 2010 10:45 pm
Und er hielt ihr doch die Hand hin. Dannys Hand, einfach so, ohne ein Hochschauen zu ihr. Ein Angebot, seine Hand zu halten und auch gleichzeitig nicht von der Mauer zu fallen. Als würde Fynn fallen. Wie ein zweijähriges Kind. Nein, vielleicht war es eher nur um seine Hand zu halten in einem Moment, der dafür angebracht war. Und Fallen sollte sie ja wirklich nicht. Auch wenn die Mauer nicht hoch war. Ganz brav hielt Danny seine Hand hin. So wie es sich gehörte. Aber er schaute weiter auf den weg zu seinen Füßen. Nicht um bloß nicht zu stolpern, so schnell lag er nicht auf der Nase. Wohl eher um nicht hoch zu sehen. Aber Danny musste ja auch gar nicht zu Fynn nach oben sehen. Es war eh ungewohnt, nach oben zu sehen, wenn er Fynn sehen wollte.
Gute Frage, liebe Fynn. Das war eine sehr leicht zu beantwortende Frage. Fynn hatte sicher mehr zu tun als Danny. Wenn sie nicht einmal Zeit hatte hinaus zu gehen. Danny hatte viel zu viel Zeit, viel zu viel Langeweile, viel zu viele Gedanken, viel zu viele Gefühle. Wie gut, dass das jetzt scheinbar zu Ende war. Es war echt nicht einfach gewesen, die Wohnung nur zum Rauchen und zur Schule zu verlassen. Ja gut, ein paar wenige Freunde hatten Danny aus seinem stinkenden Loch gezogen, aber jeder gibt irgendwann auf. Und jeder hasst Spaßbremsen, wie Danny eine war in letzter Zeit. Er hatte nicht die Lust zum feiern, hatte sich nicht einmal betrunken. Nur schlafen, essen, rauchen und Schule. Sogar viel lernen war nicht drin gewesen; dabei hatte Danny ja Zeit genug gehabt, um der beste Schüler der Schule werden zu können. Tja, sowas nennt man dann wohl das Gegenteil von Motivation. Unmotivation? Egal. Jedenfalls hatte ihn die Schule nicht von seinen nicht vorhandenen Aktivitäten abgehalten. Danny zuckte mit den Schultern, sah für kurze Zeit auch hoch zu Fynn. „Ich .. nix.“ Was sollte es bringen aufzuzählen, was er alles getan oder nicht getan hatte. Erst recht weil es doch nicht wichtig war, ob er nun viel lernt, raus geht oder raucht. Er hatte nichts getan. Also reichte auch eine knappe Antwort.
Na super. Und wenn die Mauer zu ende war? Was dann? Weiter so weiter plaudern? Danny wollte das bitte alles planen können. Er wollte bestimmen, was passieren würde und was eben nicht. So wäre es doch viel einfacher! Dann würde Fynn glücklich sein. Ganz einfach. Danny mochte nicht entscheiden; solche Dinge, wie was sie tun oder trinken wollten. Aber er wollte bestimmen, was als nächstes passieren sollte. Nicht entscheiden, einfach bestimmen. Da bestand ein großer Unterschied! „War das jetzt dein Plan?“ Das war okay. Wenigstens saß Danny nicht in seiner Wohnung, in der seit zu langer Zeit nicht gelüftet wurde und in der sich der Müll stapelte. Und bei Fynn war er auch. Obwohl das alles sehr kompliziert schien noch. Aber solange Fynn glücklich damit war auf der kleinen Mauer zu balancieren, störte Danny das nicht.
Fynn Hanley
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Thema: Re: Green Park So März 14, 2010 10:36 pm
Ein mal kurz ein Junge sein. Nur für einen kurzen Augenblick. Nur für den Augenblick, dass sie Danny packen könnte, ihn schütteln und rütteln könnte, fragen könnte, wieso er so war und dann würde sie ihm noch eine reinschlagen und dann war sie wieder das kleine, liebe und zarte Mädchen, das Niemandem wirklich weh tun konnte. Aber für diesen kurzen, wunderbaren Moment, da wäre sie dann groß und stark und man würde nicht sagen: Guck mal, das Mannsweib hat zugeschlagen. Bei Typen war das irgendwie Normal. Unnormal würde es aussehen, wenn Fynn jetzt versuchen würde, Danny wirklich eine reinzuhauen. Und das alles nur, weil ihr seine Antwort nicht gefiel. Konnte er ihr denn nicht einfach etwas erzählen? Sie versuchte so krampfhaft ein Gespräch am Laufen zu halten, aber wenn er da nicht mitmachte, dann hatte das keinen Zweck. Wenn nur sie allein redete, fühlte es sich auch komisch an.
Hätte sie jetzt nicht seine Hand genommen, wäre es ihr auch wieder komisch vorgekommen. Das war wohl eine neue eigenart, die sie jetzt gerade erst entdeckt hatte. Seit neuestem war ihr bei Danny alles nur noch komisch. Alles, was sie sagte oder tat, alles, was er sagte oder tat, war einfach nicht richtig, einfach nicht so, wie es sein sollte, also war es komisch. Vielleicht wäre es nicht so komisch, wenn sie jünger wäre. Dann würde es jetzt wenigstens noch so aussehen, als wollte Danny sie nur halten, sie nur beschützen. Aber vielleicht wollte er das auch nur. Sie wusste es nicht und wie es aussah, würde sie das auch nicht mehr rausfinden. "Nichts... hmm." Sie fragte auch nicht weiter nach. Würde er mehr erzählen wollen, hätte er es getan. Also wollte er nicht mehr erzählen. Das war ja auch okay, mehr oder weniger jedenfalls.
Plan. Fynn sollte einen Plan gehabt haben? Ja, vielleicht irgendwie schon. Irgendwie hatte sie vielleicht gehofft, dass sie es im Freien schaffen würde, ihn ein wenig mehr zum Reden zu bringen, ihn ein bisschen Offener zu bekommen. Aber dazu müsste sie ihn wohl zwingen. Zwingen wollte sie ihn zu nichts. "Ich hab keinen Plan..." Fynn hielt an, hielt ihn an der Hand zurück, damit auch er stehen blieb, beugte sich ein wenig zu ihm runter, bis sie Dannys Gesicht ganz nah war und sah ihm in die Augen. "Was sollte ich denn bitte auch schon für einen Plan haben?" Sie kam nicht umhin zu grinsen, drückte ihre Lippen auf Dannys Nasenspitze, ehe sie sich wieder wegdrehte und weiter lief. Gut, hier gab es bestimmt genug ausreichend hohe und dichte Hecken und Büsche, aber damit hatte sie es sich schon einmal kaputt gemacht und sie hatte Angst davor, es noch einmal zu versuchen.
Danny Jones
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Thema: Re: Green Park Mi März 17, 2010 7:55 pm
Ja toll, was sollte er denn sonst sagen, als die Wahrheit? Ja sicher, Danny hätte das ganze bestimmt noch ausbauen und ausformulieren können. Er hätte Fynn einfach erklärt, was genau er jeden Tag gegessen und wann er auf die Toilette gegangen war. Dann hätte er auch noch brav erklärt, wann er mal seine Wohnung zum rauchen verlassen hatte und wann er geraucht hatte ohne dafür die Wohnung zu verlassen. Dann hätte Fynn aber sicher auch nichts besseres antworten können. Na gut, sein 'Nichts' hatte sie ja auch wiederholt; dann hätte sie seine ganzen Erklärungen ja auch wiederholen können, wenn sie es denn unbedingt wollte. Oder aber Fynn hätte einfach eine andere Frage stellen können. Eine, auf die Danny auch eine bessere Antwort hätte finden können. Und dann hätte Fynn nicht seine Antwort wiederholen müssen, um überhaupt etwas sagen zu können. Aber irgendwie gab Danny Fynn die Schuld an seiner kargen Antwort. Er hätte ja auch etwas fragen können. Er hätte genauso gut fragen können, was sie so machte. Oder wie es denn in der Schule lief. Oder mit ihren Freunden. Oder weiß Gott was. Es gab doch wirklich genug Fragen, die er hätte stellen können, um ihr ihre Antwort erleichtern zu können. Dann hätte sie nicht sein negatives Nichts wiederholen müssen.
Er lächelte. Welch ein Phänomen, aber auf seinen Lippen breitete sich ein leichtes Lächeln aus. Keines dieser überaus gestellten, gezwungenen Lächeln, sondern sein Lächeln, wenn auch nur eine schwache Form davon. Wie Fynn da so auf dieser Mauer balancierte und ihre zarte Hand in seiner hatte. Und wie sie ihn davon abhielt, weiter zu gehen, wie sie auf ihn hinab sah. Er musste eben lächeln. Auch wenn das nicht gut war. Aber was sollte er denn tun? So lange unfreundlich und verbissen sein, bis Fynn es nicht mehr aushielt mit so einem dauerhaft schlecht gelaunten Stinkstiefel. Ja sicher. Nur weil nicht alles wie vorher sein würde, hieß das ja sicher nicht, dass Danny nie wieder lächeln dürfte. Er musste lächeln, wenn Fynn so unglaublich unwiderstehlich war. Sie machte das ja sicher nicht mit Absicht, denn eigentlich war es nichts besonderes, jemanden fest zu halten, wenn man wollte, dass er stehen blieb. Aber wie Fynn sich bewegte. Und wie sie auf dieser Mauer balancierte. Sie war so süß. Und dabei so sexy. Und blaaaa! Behinderte Gedanken. Er wollte von diesem Mädchen doch nicht wieder so abhängig werden, wie ein Kurzsichtiger zu seiner Brille oder ein Maler zu seinen Farben. Danny ohne Fynn war wie ein Radio ohne Empfang. Dann gab es in seinem Kopf auch diese seltsamen, einfach anstrengenden Rauschtöne, die nicht aufhören wollten. Aber Radios konnte man abschalten. Und Danny müsste seine seltsamen Rauschunterbrechungen eben auch abschalten, das sollte ja wohl nicht so schwierig sein. Nur musste er ja nichts mehr abschalten oder unterdrücken oder ignorieren. Fynn war da. Und er könnte sie jetzt küssen. Er könnte ihr Gesicht in seine Hände nehmen, und auch wenn es reichlich ungewohnt sein würde, dass sie so groß war, könnte er sie dazu bringen, dass sie ihn küssen würde. Und dann würde er sie küssen und sie ihn und dann würde Fynn auf dieser Mauer stehen, glücklich und küssend. Und Danny würde vor der Mauer stehen. Glücklich und küssend. Und dann würden sie sich gefühlt ewig küssen dürfen und nie wieder aufhören, weil es viel schöner war, sich zu küssen, als weiter zu gehen oder zu balancieren. Okay. Sie küsste seine Nase. Das entsprach zwar nicht ganz seiner Vorstellung eines Kusses, aber sie lief ja eh weiter. Und Danny wollte Fynn nicht einfach festhalten, sie von der Mauer zerren und küssen. Er würde nicht wieder so süchtig nach ihr werden. „Ich habe aber einen Plan.“ Supi Danny. Das war natürlich klasse. Bestimmt irgendetwas perverses. So war er eben. „Was machst du heute Abend?“ Ja was wohl. War ja mitten in der Woche; als würde Fynn mitten in der Schulwoche feiern gehen. Aber wenn es etwas mit abends zu tun hatte, war es sicher pervers. Sehr kreativ.
Fynn Hanley
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Thema: Re: Green Park Do März 18, 2010 1:05 am
Am liebsten hätte sie ihn angefallen, so hatte sie sich über sein Lächeln gefreut. Es war so schön, dass sie Angst hatte, dass ihr mal wieder eine Gänsehaut über Arme und Rücken fahren würde. Passieren tat jedoch Gott sei Dank nichts. Fynn hatte schon vergessen, wie schön er war, wenn er lächelte. Klar, er war sowieso schön, aber ein Lächeln machte doch jeden Menschen noch um Längen schöner, sofern er weiße und gesunde Zähne hatte und nicht solche kaputten mit fetten schwarzen Löchern drin. Aber das hatte Danny ja nicht. Ein riesiger Pluspunkt. Wäre sie jetzt von der Mauer runter auf ihn drauf gesprungen, dann wäre er wahrscheinlich auf den Boden gefallen, mit dem Kopf auf den Boden geflogen und hätte sich wahnsinnig weh getan. Also müsste sie es lassen. Und jetzt vorsichtig die Mauer runter zu springen, das wäre irgendwie... unsexy. Aber Fynn hatte keine andere Möglichkeit, denn die Mauer endete bald. Vorsichtig hüpfte sie von der Mauer, ließ aber nicht Dannys Hand los und ließ einfach weiter. Dass Danny nicht mehr viel sagte, war ihr schon beinahe egal. Es war nicht mehr schlimm, dass er nicht redete, denn Fynn hatte gerade auch nicht gerade das größte Bedürfnis, Bände zu reden. Eher Bände zu schweigen. Und einfach hier nebeneinander hergehen, das war doch irgendwie auch schön. Auch das hatte sie vergessen. Vergessen, wie schön das alles zusammen war. Und beinahe hätte es nicht geklappt. Beinahe hätte er sie abgewiesen und sie wäre allein hier her gegangen, wie beinahe jeden Nachmittag, an dem sie nichts besseres zu tun hatte, als allein zu sein, weil Freunde auch irgendwann keine Lust mehr auf eine Freundin hatten, die immer nur schlecht gelaunt war. Außerdem hatten sie doch alle selbst genug zu tun, mit ihren Freunden und dann noch zusätzlich der Schule und so. Wobei Schule wohl nur eine Ausrede war, um nur noch mehr Zeit mit den Freunden zu verbringen.
Einen Plan? Plan hörte sich gut an. Wnen Fynn selbst schon keinen hatte, dann sollte wenigstens Danny einen haben. Und ja, tatsächlich, er hatte einen. Das war wie ein Wunder, ein wunderschönes Wunder. Oder eher ein Traum. Aber nein, sie waren ja nicht im Himmel, deswegen konnte das ja schonmal nicht sein. Tagtäume standen nicht gerade oben auf Fynns Liste der Sachen, sie sie tat, wenn sie glücklich war. Aber sie war glücklich, langsam war sie wirklich glücklich. "Du hast einen Plan?" Fynn wirbelte herum, blieb vor ihm stehen und wäre dabei fast nach hinten gefallen, weil sie doch ein wenig zu heftig gewirbelt war. Aber Gott sei Dank hielt sie sich ja an Danny fest udn der war stark, der ließ sich nicht so leicht umziehen. Klar hatte sie schon etwas vor. Sie musste ja noch so viel erledigen. Ein paar Sachen kaufen, ihre Freundinnen besuchen, lernen, noch mehr einkaufen, andere Sachen machen... "Ähm nein, eigentlich nicht." Quatsch, was sollte sie denn auch schon vor haben? Sie hatte genug Zeug im Schrank, sie brauchte keine Sachen mehr. Fynn hatte alles, was sie wollte, sie hatte genug Schuhe in ihrem viel zu kleinen Schuhschrank und ihr Kleiderschrank ging auch schon nicht mehr zu. Ihre Freundinnen... Nunja, was sollte sie da? Daneben sitzen, während sie ihre Freunde absabbern? Nein danke. Und lernen musste sie auch nicht, weil sie das schon hinter sich hatte also ja, sie hatte reichlich Zeit für Danny. Und selbst, wenn sie noch etwas vor gehabt hätte. HÄTTE. Das wäre egal. Alles wäre egal, sie hätte die ganze Welt stehen lassen, nur für ihn.
Fynn legte ihre freie Hand in seinen Nacken und schaute zu ihm hoch. Jetzt war es wenigstens wieder normal, so, wie es immer war. Normal eben. Sie wollte ihn so gerne küssen, dafür müsste sie sich doch jetzt nur ein ganz klein wenig hoch strecken und ihre Lippen auf seine legen. Das wäre gar nicht so schwer. Aber vielleicht noch ein wenig früh. Sie hatte immernoch Angst. Wie lange sollte das denn noch so bleiben? Sollte sie jetzt jeden Tag Angst haben, ihn zu küssen? Scheiß rhetorische Fragen...
Danny Jones
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Thema: Re: Green Park Do März 18, 2010 1:34 am
Danny hätte Fynn doch von der Mauer ziehen und sie vernünftig küssen können. Schließlich war sie kurz danach ja selbst hinuntergesprungen oder eher gehüpft. Und sie sah wieder so unglaublich unwiderstehlich aus. Obwohl sie doch nur von einer Mauer sprang. Aber es war ja nicht der Grund, dass Danny Fynn nicht von der Mauer ziehen wollte, weswegen er sie nicht geküsst hatte, sondern ein viel tieferer, sinnvollerer, der irgendwie nicht verschwinden wollte. Das war wie die Handywerbung, in der das Lama dem Mann immer hinterher rennt. Danny hatte das Vieh bei sich noch nie gesehen, aber er spürte dessen Anwesenheit deutlich genug, um immer wieder daran erinnert zu werden, was er da eigentlich tat. Sinnvoll war dieses Ding ja schon, sonst würde Danny Fynn wirklich wieder so unwiderruflich verfallen und das wollte er ja nicht. Danke Vieh, egal was es sein mochte. Aber es nervte auch. Danny könnte Fynn jetzt einfach küssen. Mit ganz viel Liebe, Leidenschaft, Zuneigung, Vertrauen, noch mehr Liebe und eben alles gute. Und ein Vieh, das ihn davon abhielt. Kein vielen Dank mehr. Aber so hatte eben alles seine Vor- und Nachteile. Danny sollte eine Erörterung schreiben. Für die Schule, so etwas liebten Lehrer ja. Erst würden die Vorteile kommen, dann die Nachteile, nur um sich dann doch für die Vorteile zu entscheiden. Oder doch anders herum? Müsste Danny erst das schlechte und dann das gute aufzählen, um fpr das gute zu sein? Ach egal. Er wusste ja selbst nicht einmal, wofür er eigentlich stimmen würde, also wäre auch die Reihenfolge seiner Argumente unwichtig, denn am Ende würde sein Schluss eh nur aus einer Zusammenfassung und einer Erklärung, weshalb er es nicht wusste bestehen. Gott, konnte er das Thema gut. Er hatte in letzter Zeit eindeutig zu viel Zeit gehabt. Auch wenn er nicht gelernt hatte und auch in der Schule nicht besonders das Bedürfnis verspürt hatte zu denken, so hatte er das ja schonmal perfekt behalten. Nur schade, dass er das sicher nicht als Thema irgendeiner freiwilligen Hausaufgabe nehmen würde. Erstens waren freiwillige Hausaufgaben ungefähr so selten bei Danny wie alkoholfreie Partys und zweitens war es einfach so. Das war kein Thema, das in die Schule gehörte oder über das man Texte schreiben sollte. Es gab genug Nachteile, die er vergessen wollte und ausreichend Vorteile, die er auch vergessen wollte. Da müsste er das sicher nicht noch als eine wunderbare Erörterung zusammenfassen.
„Es gibt sogar Wahlmöglichkeiten“, verkündete Danny stolz mit einem Mix aus Lächeln und Grinsen auf seinen Lippen. Ja verdammt, er konnte wirklich stolz sein, so eine kreative Adrer zu besitzen. Denn seine Idee war ja auch überaus originell. Egal. Idee war Idee. Und ob er sie nun zum Hummeressen in ein hässliches 700-Sterne-Restaurant ausführen würde oder typisch Danny auf eher weniger extravagante Dinge zu stehen, ähnelte sich ja doch auch sehr. Und Fynn liebte doch eigentlich Danny, und nicht das Geld für Hummer, das sie ja auch selbst besaß. Achja, und es war auch schöner, Dannys wunderbare Idee auszuführen, als alleine wie jeden Abend schlafen zu gehen. „Also entweder kommst du um ungefähr 8 Uhr zu mir und wir essen was und gucken fernsehen, wenn du das möchtest oder eine Dvd. Bis 8 habe ich dann auch noch Zeit den Müll der letzten Wochen wegzuräumen und du darfst dir saubere Unterwäsche anziehen.“ Okay, das mit der Unterwäsche war ein Scherz und an seiner Stimme deutlich zu erkennen. Also könnten sie jetzt noch ein wenig herumlaufen und irgendwann hätte Danny Zeit das Chaos zu beseitigen, Duschen zu gehen und was zu Essen zu holen. Und Fynn, ja die dürfte sich mal saubere Unterwäsche anziehen. Nein, was Mädchen eben so machen wollten. Beine rasieren, Haare kämmen. War ja auch egal. „Andere Möglichkeit wäre, dass wir das anders machen. Und dann kann ich dich irgendwann wieder nach Hause bringen.“ Sie müsste nicht bei ihm schlafen. Fynn müsste nicht mit ihm schlafen. Sie sollte gar nichts müssen. Nur glücklich sein. Und jetzt küssen? Okay. Nein. Egal. Egal war es nicht, aber das war dieses Lama-Vieh wieder.
Fynn Hanley
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Thema: Re: Green Park Do März 18, 2010 10:57 pm
Wie schön es doch wäre, wenn da nicht diese ganzen verzwickten Sachen wären. Probleme und so ein Scheiß. Dann wäre es NOCH schöner und um Längen leichter. Fynn wollte so gerne wissen, was Danny die ganze Zeit durch den Kopf ging und sie wollte ihm gerne sagen, was ihr selbst durch den Kopf ging, aber wollte er so etwas überhaupt hören? Es war wahrscheinlich besser, wenn es erst einmal so blieb, wenn sie nicht viel miteinander sprachen und wenn sie sich nicht so in der Quere standen. Bah bah bah. Lieber hätte Fynn irgendetwas abgeben müssen, nur, um einfach mal eine Weile glücklich sein zu können, um nicht die ganze Zeit nur mit diesen dummen Gedanken an immer wiederkehrende Probleme im Kopf rumlaufen zu müssen und so. Aber das ginge wohl nicht. Das Pech verfolgte sie. Sie beide, Danny und sie. Wobei es jedem Einzelnen wahrscheinlich schon besser gehen würde, wenn es den jeweils anderen nicht in seinem Leben geben würde. Aber daran durfte man ja gar nicht denken. Danny war nicht mehr aus ihrem Leben zu denken, er würde nicht so schnell aus London weg gehen und sie auch nicht und noch schlimmer wäre es, wenn er endgültig gehen würde-durch den Tod. Erst dann wäre er so weg, dass Fynn ihn wirklich nie wieder sehen müsste. Vielleicht hatte er ja irgendwo Recht und es hatte keinen Zweck mehr, aber es wenigstens noch einmal versuchen, nur noch dieses eine, letzte Mal, das konnte doch nicht so viel schaden, oder etwa doch? Jedenfalls konnte es ja wohl nicht mehr weh tun, als die Male davor, denn da hatte Fynn ja auch schon gedacht, dass es nun ein für alle Mal vorbei war und dann war immer wieder so eine Art 'kleines Wunder' passiert, was sie niemals für möglich gehalten hatte. Und auch heute hatte er nachgegeben, vielleicht, ganz vielleicht würde es ja beim nächsten Mal nicht anders sein? Beim nächsten Mal. War schon scheiße, dass Fynn schon jetzt, in der ersten Stunde schon wieder an das Ende denken musste. This is the end but baby don't you cry... Aber sie würde weinen, wie sie immer weinte. Tränen kommen, wenn Worte fehlen. Und bei so etwas fehlten ihr eben die Worte. Sie konnte ihre Gefühle nicht richtig ausdrücken, wenn der Mensch, den sie doch so sehr liebte, den sie so sehr brauchte, ihr einfach den Rücken zuwandte. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, vermischt mit Trauer und Wut.
Wahlmöglichkeiten klang vielleicht auf der einen Seite toll, weil Danny sich irgendwie Gedanken zu machen schien, was doch wirklich nur positiv war. Was gab es daran schon auszusetzen? Jedenfalls nichts, wenn man NUR aus diesem Winkel darauf sah. Aber Wahlmöglichkeiten bedeutete auch, dass Fynn sich entscheiden musste und sie hasste Entscheidungen doch so. Gut, vielleicht war es viel zu einfach, schon vorher zu sagen, dass man es nicht mögen würde, zu entscheiden, aber so war es einfach. Ruhig hörte Fynn Danny zu, bis zu dem Punkt mit der Unterwäsche. Sier wusste, dass es Spaß war, man sah es ihm an und man hörte es am Klang seiner Stimme, aber Hallo!? Fynn fühlte sich jeden Tag aufs neue eigentlich ziemlich sauber, vor allem, wenn sie im Vergleich so manche andere Leute sah, die wirklich ekelig waren. Sie duschte jeden Tag, sie rasierte sich täglich und deswegen konnte sie ja wohl auch erhobenen Hauptes behaupten, dass sie sehr reinlich war. "Heute ist zwar noch nicht Waschtag, aber für dich mache ich mal eine Ausnahme." Hoffentlich verstand er wenigstens, dass sie sich für die erste Wahlmöglichkeit entschieden hatte. Wenn sie sich schon selbst entscheiden musste, dann wählte sie das, was weniger schlimm war. Und Danny nach einem gemeinsamen Abend verlassen zu müssen wäre mit Sicherheit weitaus schlimmer, als nach einem endlos langem Streit und einem Tag Friede Freude Eierkuchen bei ihm zu übernachten.
Danny Jones
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Thema: Re: Green Park Fr März 19, 2010 12:17 am
Alles irgendwie schon so ein bisschen seltsam. Schon allein die Tatsache, dieser Moment. Alles war seltsam, verdammt seltsam. Es war seltsam, dass sie jetzt schon wieder ihren gemeinsamen Abend planen würden, der zwar scheinbar eintönig und normal werden würde, aber trotzdem irgendwie seltsam war. Ja, das war seltsam. Zwar war Danny sich nicht sicher, ob Fynn dann bei ihm schlafen wollte oder ob er sie nach Hause bringen würde, aber beides wäre seltsam. Auch wenn es sicher um einiges einfacher und unseltsamer wäre, wenn Fynn nicht bei ihm schlafen würde. Dann würde sie nicht so verdammt nah bei ihm mit in seinem Bett schlafen. Dann wäre die Versuchung nicht ganz so groß wie wenn sie weit weit weg in ihrem eigenen Bett schlafen würde. Ja klar, sie würden den ganzen Abend zusammen verbringen, aber es war sicher noch etwas anderes, als wenn Fynn dann auch noch bei ihm schlafen würde. Zugeben musste Danny ja schon, dass er nichts dagegen hatte. Zwar wäre dann wieder das Lama da – identisch genau wie in der Werbung mit im Bett – aber nur wegen diesem Lama Fynn sagen, das sie bei sich im Bett schlafen sollte, war nicht besonders überzeugend. Und das wollte Danny auch nicht. Sollte doch das bescheuerte Lama mit im Bett schlafen, wenn es unbedingt wollte! Dann konnte es ihn wenigstens immer wieder daran erinnern, dass sie ihm nicht wieder so wichtig werden durfte. Er sollte dem Lama einen Namen geben, damit er es rufen könnte, wenn es ausnahmsweise mal nicht da war. Und wenn Danny das Lama rufen würde, könnte es kommen und Danny immer wieder erinnern. Aber es war ja auch so da, ohne dass Danny es rufen oder ihm einen Namen geben müsste. Es war einfach da, grundsätzlich. Es wäre gut, wenn es weg wäre. Dann würde Danny wenigstens nicht so viel denken. Aber bla, diese Überlegung, ob dieses imaginäre Lama nun gut war oder nicht, war auch wirklich eintönig. Es half und störte gleichzeitig, basta.
„Na wenn das so ist kannst du die Unterwäsche auch einfach auf links drehen; wir wollen dir deinen Waschtag ja nicht unbedingt verschieben müssen.“ Ja wunderbar. Welch überaus gute Idee. Die toppte ja alles, was Danny bisher gesagt hatte. Aber es war Wasser- und Stromsparend und was sonst noch alles. Auch extra nach Hause müsste Fynn dafür nicht. Was eine wuuuunderbare Idee, die Danny da gehabt hatte. Gut, es wäre sicher reichlich ekelig, wenn Fynn sich nur an bestimmten Tagen duschen oder ihre Klamotten wechseln bzw. waschen würde, aber naja. Sie tat es ja nicht. Danny wusste auch nicht, wann sie immer duschte. Das war ja auch relativ egal. In seiner Anwesenheit roch sie jedenfalls immer wunderbar. Ihre Haare rochen grundsätzlich nach irgendeinem frischen, sommerlichen Haarshampoo und ob es ihr Parfüm war oder noch irgendetwas anderes, auf jeden Fall roch Fynn nicht nur nach Fynn, sondern auch noch so parfümiert eben. Duftend. Wunderbar. Wie sollte man denn bitte einen Geruch beschreiben? Fynn roch zum einen nach Fynn und zum anderen nach einem wunderbaren Parfüm, das Danny auch nur von Fynn kannte. Ganz einfach eigentlich. Viele Mädchen rochen nach Parfüm; erst recht auf irgendwelchen Partys oder so, aber keinen von ihnen hatte je so gut gerochen, wie Fynn es immer tat. Perfekt, dieses Mädchen.
Fynn Hanley
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Thema: Re: Green Park Sa März 20, 2010 2:04 am
Fynn war gar nicht aufgefallen, wie lange sie jetzt hier schon so standen. Na gut, wahrscheinlich war es noch nicht allzu lange, denn auf ihnen bildete sich noch kein Staub und an ihren Füßen war noch kein Moos gewachsen, aber so meinte sie das ja auch gar nicht. Aber wenn sie sich jetzt entscheiden musste, zwischen einem Kuss und weitergehen, dann entschied sie sich doch lieber fürs weitergehen. Es war doch noch ein bisschen zu früh. Den Abend planen, das war ja okay, aber jetzt schon übereinander herfallen? Ja, ohja, bitte! Ha, sie waren doch keine Tiere, obwohl das Leben als Tier bestimmt deutlich einfacher war. Tja, vielleicht im nächsten Leben, liebste Fynn. Auf den Hacken fuhr sie herum und berührte Danny nun wieder nur mit einer Hand. So war es besser. Nah, aber doch auf Abstand. So war es dann doch besser, zumindest, bis Fynn dann zu Danny fahren würde. Oder gehen. Wie sie eben Lust hatte. Mal sehen, ob sie sich ein Taci nehmen würde, aber sie war ja nicht umsonst Fynn, sie hatte nicht umsonst meistens eine Ausrede parat, um keinen Sport mitmachen zu müssen. Wobei das ja auch nur war, weil sie einfach unsportlich war. So ein bisschen laufen war vielleicht ganz gut, um nochmal nachzudenken und so. Und um vor Dannys Türe stehen zu bleiben und ihn dann anzurufen, dass man aufgehalten worden wäre oder ähnliches. Fynn würde schon etwas einfallen. Aber so viel Zeit, um sich erst noch etwas auszudenken hatte sie beim Taxifahren nicht, also war Taxifahren wohl sicherer. Fynn wusste gar nicht, wie sie dann vor seiner Türe stehen bleiben sollte. Sie war jetzt schon so aufgeregt, dass sie sich am liebsten einfach nur hinter irgend einem Busch versteckt hätte, um darauf zu warten, dass die ganze Sache einfach vergessen worden wäre. Aber so schnell würde das wohl keiner vergessen. Haha, bestimmt würden die Leute in der Bar am Abend beim Esstisch auch erst einmal etwas zu erzählen haben. Aber was solls. Es gab ja wohl wirklich schlimmeres, mal an einem Tag ein klitzekleines bisschen Aufsehen zu erwecken und so viel war es ja nun auch nicht, dass gleich die Paparazzi hinter ihnen herlaufen würden. Obwohl das sicherlich lustig wäre. Auf der anderen Seite aber auch nicht. Dass aber auch alles immer 2 Seiten haben musste, das war doch nervig.
"Hm, nein, ich glaub ich lasse den Waschtag lieber heute anfallen." Klar, es sollte wahrscheinlich wirklich nur ein Scherz sein, aber trotzdem war es irgendwie eine unangenehme Unterhaltung. Aber gut, Fynn hoffte einfach, dass es jetzt damit vorbei war und dass sie nicht mehr über ihre angeblichen Hygieneverhältnisse sprechen mussten, dann wäre alles schon ein wenig besser. Sie fühlte sich jetzt gerade neben ihm doch sowieso schon nicht so, wie sie wollte. Sonst war es viel einfacher, um Längen. Aber sonst musste sie ihm auch nicht beweisen, dass sie es eben doch zusammen aushalten konnten und jetzt war es eben so, dass Fynn auf jedes ihrer Worte ganz besonders gut aufpasste. Sie sah zu ihm hoch, wartete, dass er noch etwas sagte, was sie im Gespräch weiter brachte. Es ging nicht so recht voran, aber vielleicht war das auch gar nicht so schlimm. Vielleicht lieber ein langsamer 'Neuanfang', als ein zu schneller, denn dann konnte es ja schneller passieren, dass einer etwas falsches sagte. Na gut, was Danny auch sagen würde, Fynn würde ihm garantiert immer Recht geben, hauptsache es ging weiterhin gut. Auch, wenn es scheiße war und es ihr eigentlich nicht sonderlich passte, aber sie hatte es sich doch so ausgesucht. Wenn sie keine Kompromisse eingehen konnte, wieso hatte sie dann überhaupt so gekämpft? Ja, eben, dann wäre ja alles umsonst gewesen. "Also muss ich dich jetzt schon wieder gehen lassen?" Schmollmund. Naja, den konnte sie ja gut.
Danny Jones
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Thema: Re: Green Park Sa März 20, 2010 11:27 pm
Ja hey. Dass Danny aber auch nie kapieren konnte, dass das mit Fynn grundsätzlich falsch war. Und wenn er es doch kapiert haben sollte, warum änderte er dann nix, sondern machte alles nur noch viel schlimmer? In seinem Kopf wurde diese Diskussion langsam echt nervig und anstrengend. Ob es nun falsch war oder richtig. Es war falsch, von Fynn abhängig zu sein, deswegen verhinderte Danny das ja auch. Aber es war nicht falsch, mit ihr zusammen zu sein. Warum sollte es denn bitte auch falsch sein, eine Freundin zu haben wie die meisten Typen in seinem Alter? Und es war ja auch nicht so, als würde Danny Fynn nur ausnutzen und sie nur wegen Sex oder ihrem Aussehen oder was sonst noch so als Freundin haben. Nein, er liebte sie ja. Also war das doch okay. Und auch nicht falsch. Es war doch sehr richtig sogar, dass er mit dem Mädchen zusammen war, dass unglücklich ohne ihn sein würde. So machte er Fynn ja nur glücklich. Das konnte nur richtig sein!
Unschlüssig zuckte Danny mit den Schultern. Jetzt schon? Nun gut, bei dem Chaos in seiner Wohnung wäre das praktisch, aber dann hätte er schon vor Wochen anfangen sollen. Er würde das zwar einigermaßen sauber bekommen, lüften und duschen können, aber beeilen müsste er sich so oder so. „Wie du magst. Aber Zeit zum aufräumen brauch' ich so oder so.“ Ja sicher könnten sie jetzt noch ein paar Minuten oder auch eine halbe Stunde durch den Park laufen und noch das gute Wetter genießen und reden können ohne dass das Lama die ganze Zeit mit auf der Couch in Dannys Arm liegen würde. Auch im Park würde es nichts anderes sein, mit diesem Monster-Lama, aber im Park schliefen sie nicht, waren sich nicht nah und auch nicht der Tatsache, zusammen teilweise leicht bekleidet schlafen zu müssen. Oder es zu wollen. Es war ja kein Muss, dass Fynn bei Danny schlief, aber es war seltsam. Sie müssten ja auch nicht miteinander, sondern nur in einem Bett schlafen. Also wo war das Problem? Das Lama war das Problem. Das Lama, das sich mit ins Bett legen würde, um Danny bei jedem Kuss und jedem netten Wort wieder erinnern würde. Verschwinden sollte es. Schließlich konnte Danny auch ohne dieses dumme Vieh auf seine Gefühle aufpassen. Dann wäre es auch nicht so schlimm mit einer leicht bekleideten Fynn in dem selben Bett zu schlafen. Egal wie gut sie aussehen oder wie schön sie lächeln würde, Danny würde nicht mit ihr schlafen. Ja, das war ein sehr guter Vorsatz. Und es wäre sicherlich sinnvoll. Es war ja schon ein bisschen schnell, dass Fynn überhaupt bei ihm schlief jetzt auf einmal wieder, also müssten sie nicht unbedingt miteinander schlafen. Irgendwo hatte das Lama noch recht.
Fynn Hanley
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Thema: Re: Green Park So März 21, 2010 12:34 am
Hm, wenn Danny sich schon nicht entscheiden konnte, dann musste Fynn das ja wohl oder übel tun. Immerhin hatte er gesagt 'wie sie mochte' und das bedeutete ja wohl, dass sie sich entscheiden musste. Entscheidungen gehörten auf der Karte definitiv nach ganz, ganz unten, zu den Sachen, die Fynn so gar nicht leiden konnte, aber das war ja nichts neues. Und es Danny ins Gesicht zu brüllen würde wohl auch nichts helfen, außer, sie wollte, dass er ihr einen Vogel zeigte und wieder einmal verschwand. Nein, danke. Aufräumen, pha. Wie unordentlich hatte Danny es denn bitte? Zweifelnd schaute Fynn auf den Boden vor ihren Füßen und kickte ein paar Mal einen kleinen Stein vor sich her, ehe er zur Seite in einen Busch hüpfte. Vielleicht, nur mal angenommen... War es doch nicht seine beste Idee gewesen, dass Fynn noch zu ihm kam. Na gut, sie verbrachte gerne ihre Zeit mit ihm, jedenfalls lieber mit ihm, als mit jedem anderen Menschen auf dieser Welt. Aber vielleicht war es noch ein bisschen zu früh für einen Schnellstart zurück ins 'Leben'. Immerhin war es doch schon ziemlich hart gewesen und sie hatten ziemlich lange einfach GAR nicht miteinander gesprochen und jetzt sollten sie einen ganzen Abend und womöglich auch noch die Nacht zusammen verbringen? Juhu. Also doch keine Taxifahrt, sondern ein langer Fußweg mit vielen Umwegen, damit Fynn sich immer wieder umentscheiden konnte und am Ende wusste sie dann, was Richtig und was Falsch war-wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem sehr kurzen Leben. Immerhin hatte sie bis jetzt noch nie so genau gewusst, was sie tun sollte, welcher Weg der Richtige war und so ein Scheiß, um es mal philosophisch auszudrücken. Aber wann hatte sie sich auch schon so oft entscheiden müssen, zwischen Richtig und Falsch, wie in den letzten Monaten? Es war nie so gewesen. Entweder war es gut gewesen, oder eben nicht. Entweder war ihr Leben in einfachen, geraden Linien verlaufen, ohne Fehler, oder es hatte ein paar schwierige Phasen gegeben, aber nie war es so wechselhaft verlaufen.
Fast hüpfend streckte Fynn sich zu Danny hoch, um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken. Man, rasieren war auch mal wieder drin. Wenn sie jetzt nicht ging, würde sie ihm dann womöglich doch noch sofort nach Hause folgen, also dann lieber jetzt, als nie. Das war zwar ein sehr falscher richtiger Spruch, aber es störte ja Niemanden, weil Niemand außer ihr ihn hörte. "Dann bis nachher." Fynn schenkte Danny noch ein Lächeln, löste ihre Hand aus seiner und lief in die entgegengesetzte Richtung. Wieso sie das tat, war ihr unklar, aber irgendwie würde da wohl auch ein Weg sein, der zu dem richtigen 'Nach-Hause-Weg' führte. Denn alle Wege führten doch nach Rom. Hm, gut fühlte es sich nicht an. Eigentlich wünschte sie sich, sich jetzt noch einmal umblicken zu können, nur, um zu sehen, ob er ihr hinterhersah, oder ob er schon gar nicht mehr an sie dachte. Na gut und eigentlich war ihr nach hüpfen und nach springen zumute, weil der Tag so überaus scheiße begonnen hatte und dann wurde er immer schlimmer, aber langsam wurde er immer besser. Zumindest hoffte sie es.
Tbc [Da wo Fynn wohnt]
Cody MacFayden
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Thema: Re: Green Park So Apr 04, 2010 1:29 am
cf: Starbucks Regent Street
Cody spazierte durch den Green Park. Die Kaputze hatte er sich - wie fast immer - wieder tief ins Gesicht gezogen, die Hände waren tief in den Hosentaschen vergraben und er kaute gelangweilt auf einem Pfefferminzkaugummi rum. Hin und wieder drehte er sich um, weil er glaubte Blicke im Nacken zu spüren. Nie war es jemand ihm bekanntes. Meistens nur fremde Touristen die ihn aus Neugier und hin und wieder auch aus Abscheu musterten. Plötzlich begann Cody sich zu wünschen, dass Tracy hier irgendwo in der Nähe war. Wo sie jetzt wohl hingegangen war? Nach Hause, vielleicht... in die Innenstadt, zurück zum See... alles möglich. Warum machst du dir schon wieder Gedanken um Tracy? Du kennst sie doch gar nicht richtig. Du hast gerade mal ein paar Sätze mit ihr gewechselt und sie hat dich 'aus Versehen' geküsst. Warnte er sich - wieder einmal - selbst in Gedanken. Er sollte sich lieber nicht mit Tracy einlassen. Aber ihre Frage hämmerte noch immer in seinem Kopf herum. Ja... was genau will ich eigentlich von ihr? Cody seufzte. War er etwa verliebt? In Tracy? Nein. Wohl nicht... das würde er doch merken. Aber würde er es wirklich einfach so spüren nach den Jahren in denen er keine richtigen positiven Gefühle mehr gespürt hatte? Was war mit dem Prickeln, dass er ständig empfand wenn sie ihn in irgendeiner Weise berührte? Es fühlte sich nicht unangenehm an... ganz im Gegenteil. Er kämpfte in Gedanken mit sich selbst. Alles sprach dafür, dass er sich in Tracy verliebt hatte. Doch da war etwas, was er einsehen und beachten musste: Er kannte sie doch gar nicht wirklich.
Cody MacFayden
Anzahl der Beiträge : 56 Anmeldedatum : 25.03.10
Thema: Re: Green Park So Apr 04, 2010 8:37 pm
Cody wanderte weiterhin unruhig im Kreis herum und dachte nach, was er bloß tun könnte. Irgendwann reichte es ihm und er beschloss, Tracy doch zu folgen. Warum? - Keine Ahnung. Einfach so. Er hatte das Gefühl, dass er einfach immer in ihrer Nähe sein müsste, weil sie sich sonst etwas tat... oder so. Aber sie war keinesfalls ein zerbrechliches Mädchen, so wie die meisten hier. Trotzdem. Alldas was Cody dachte und tat, wiedersprach sich selbst. Da war ständig dieses 'Nein Cody, das hat keinen Sinn. Lass es.' Was er dann aber doch ignorierte. Aber so war das Leben. Entweder ignorieren oder nicht. Und Cody tat immer das was er eigentlich nicht tun sollte oder wollte. Beispiele waren all seine Straftaten und ähnliches, was er schon begangen hatte. Aber was solls. Und jetzt war wieder die Zeit gekommen etwas zu ignorieren, was ihm eigentlich beim Überleben helfen sollte. Seinem Gewissen. Warum sagte ihm sein Gewissen, dass er Tracy nicht folgen sollte? Tracy war doch kein Cop oder so... sie stellte keine Gefahr da. Aber trotzdem würde es es besser finden, wenn Cody ihr nicht folgen würde. Also... nicht auf's Gewissen hören sondern auf's Gefühl. Los geht's, Cody. Du hast ja gesehen, dass sie in Richtung Trafalgar Square gegangen ist. Also... hopphopp. Folge ihr. Was hast du schon zu verlieren? Mit diesen Gedanken hörte Cody auf ständig im Kreis zu laufen, verließ den Green Park und machte sich auf, richtung Trafalgar Square.