Das "Lights' "

Das Familienhotel der Lights. Direkt am Trafalgar Square, Ecke „The Mall“/ „Whitehall“, da steht’s, neben der „Royal Bank of Scotland“. Imposant und wunderschön ist's. Und so teuer, dass es sich kaum ein Schüler leisten kann, das goldene Portal zu betreten; das würde auffallen. Hier ist alles teuer und prunkvoll. Glamorös.

Es war ein hübscher Tag, ein wundervoll strahlender Sommertag. Ein babyblauer Himmel spannte sich außerhalb des Hotels und der gesamten Geböude in London über die Stadt und tauchte alles in ein fröhliches Licht. Ein helles Lüftchen wehte, ab und an zwitscherte ein Vögelchen, aber das war kaum der Rede wert. Im Moment war Hochsommer, da war es immer so warm in London, sogar im größten Teil Europas.
Und in all dem Trubel, der sich unten in den Straßen abspielte, hoch über der Hitze der Plätze dort unten, weit ab davon lungerte ein Junge auf einem riesigem Balkon herum, umgeben von Sonnen, den Kopf im Schatten, den Körper im Licht. Er las wohl. Ach nein, er starrte sein Laptop an, wie es im Schatten die aktuellsten Musikalben zeigte.
Ein frustrierter Laut war zu vernehmen, da rappelte der Junge sich auf und stand nun. Er war der Verursacher des Lauts gewesen. Seine blonden Haare standen leicht verstrubbelt ab, das T-Shirt, leicht verknuddelt. Die Jeans sollten ihn wohl so aussehen lassen, als wäre ihm nicht warm. Doch wer war der Junge, der in einem der teuersten Hotels ganz Londons (und der Umgebung, möchte wohl angemerkt sein) auf dem Balkon einer Suite in der Sonne lag?
Sein Handy klingelte. Er fischte es aus der Tasche, bediente den Touchscreen und nahm ab. "Hm?", seine Stimme klang nicht schroff, eher gelangweilt.
"Papa?"
Pause.
"Schon wieder?"
Jetzt eine längere Pause.
"Hm, ja ich komme."
Pause, dann aufgelegt. Der Junge steckte das Handy ein, wand sich um, und verließ den balkon, nicht ohne zuvor seinen Computer ordentlich in einer Tasche verstaut und ins Zimemr mitgenommen zu haben. Von dort aus nahm er den Fahrstuhl hinab, ins unterste Geschoss, auf Erdgeschossebene. Er musste durch ein paar Gänge eilen. Der Junge wusste nun einmal nicht, wie schlimm es war, was seinen vater so antrieb. Er erreichte die Lobby und hielt auf einen großen Mann in einem feinen Anzug zu.
"Camilo!", begrüßte der ihn überschwenglich. Ja, das war John Lights. Inhaber dieses Hotels. Und der Junge sein Sohn, Camilo Lights.
"Dad.", er nickte kurz mit dem Kopf, dann fuhr der Ältere fort. "Du musst dich um die Lieferungen der Handtücher kümmern, bitte. Sie soltlen schon lange da sein. Ich ahbe Miss Morgan schon erklärt, dass es nicht sein kann, dass wir ncihts damit zutun haben, aber sie lässt sich nicht beruhigen. Bitte sprich mit ihr."
Entnervt zuckte Camilo die Achseln, es war doch immer das gleiche, immer wieder. Haylie Morgan war stur, aber sein Vater sollte sich bei seinen Angestellten durchsetzen. "Ja, mach ich. Wo ist sie denn?"
Sein Vater grisnte zufrieden, da er ja hatte, was er wollte. Sein Sohn machte den Dreck. Nun ja, kein Dreck, der Junge lernte Verantwortungsübernahme. "Dort drüben war sie zuletzt." und er zeigte auf eine Sesselgruppe, die von einer Menschentraube umgeben war, nicht ohne leicht böse zu grinsen.
Camilo nickjte, bahnte sichs einen Weg durch die Hotelgäste udn erreichte dne Auflauf. Ah, dort war die junge Frau ja. Kaum älter als er war das Mädchen. "Miss Morgan?", er grinste sie an. "Oh, Mister - Camilo. Was gibt es?" Wie oft hatte er ihr schon sagen müssen, dass ihn ein "Mister Lights" auf die Palme brachte? Ach egal. Sie war aufgestanden und schlängelte sich zu ihm. Irgendwo musste man doch reden können? Ach dort forn am Eingang war nichts los. Er führte sie mit sich, dann erreichten sie die gewünschte Stelle. "Haylie, es geht um die Handtücher... mein Vater meint -"
"Ach, wissen Sie... es ist schon in Ornung, wir stehen in Verzug, aber den Gästem versuche ich es schonend beizubringen." Er beachtete kaum, wie sie mit ihren Wimpern klimperte. "Wenn das soo ist... Haben Sie Amellie gesehen?"
"Ihre Schwester? Nein, das tut mir Leid."
Camilo nickte, dann wuselte sie auch schon fort. Dann würde er den Zwerg eben suchen müssen. Wo zu erste? Ach hier unten war's echt unübersichtlich.
Seine Füße suchten einen Weg, er versuchte doch nur Amelie zu finden.

Amelie hatte es eilig, das sah man ihr an. Obwohl es ein wundervoller Tag war, um in der warmen Sommerluft zu verweilen, hastete die junge Frau durch die Straßen. Wie gern hätte sie jetzt mit den anderen Studenten an einem Teich gesessen und sich von dem doch schon stressigen Vormittag erholt. Doch nun war sie auf dem Weg zum 'Lights', dem wohl teuersten Hotel der Welt. Zumindest ihrer kleinen Welt. Sie würde höchstwahrscheinlich ihr ganzes Leben in dem Café ihres Cousins arbeiten müssen, um sich eine Nacht leisten zu können. Als hätte sie nichts anderes zu tun. Als gäbe es nicht auch noch andere Träume, auf die sie angestrengt hinarbeitete.
Nur ihre verdammte Cousine musste sich die Mühe machen, nach London zu kommen und ausgerechnet dort zu bleiben. Du glaubst, dass deine verdammte Cousine sich die Mühe gemacht hat und dort geblieben ist!, belehrte sie sich und fühlte den letzten Funken Hoffnung in ihrem Körper tanzen. Die Medizin-Studentin hatte nie ein großes Geheimnis daraus gemacht, dass sie ihre Cousine ganz und gar nicht leiden konnte. Wieso auch? Seid ihrem zehnten Lebensjahr bezweifelte Amelie, dass ihre Verwandte irgendetwas wie Gefühle besaß. Doch nun zurück zum Text.
Gerade gestern hatte sie erfahren, dass Samantha vor hatte, ihre allerliebstes Cousinchen zu besuchen und ein bisschen Zeit mit ihr zu verbringen. Vielleicht hatte sie den Vorschlag nur gemacht, weil Amelie's Eltern in der Nähe gewesen und ganz entzückt von dieser brillanten Idee waren. Vielleicht wollte Samantha ihr aber auch wieder die Intelligenz ihrer bescheidenen Person beschreiben und loben. Schon jetzt blieb der jungen Frau nichts anderes übrig, als die Augen zu verdrehen. Ändern konnte man an dem Vorhaben sowieso nichts mehr.
Schon beinah außer Atem erreichte sie ihr Ziel. Das 'Lights'. Ein prunkvolles, glamouröses, schweineteures Hotel in dem sich die Reichen und Schönen die Klinke in die Hand geben. Zögerlich schritt Amelie also mit diesen Vorahnungen auf die Tür zu. Ihr Spiegelbild mit den wirren braunen Haaren und den roten Flecken im Gesicht ignorierte sie dabei diskret; sollten die da drinnen doch denken, was sie wollten. Sie drückte die Tür auf, trat ein, schaute sich um, wollte energisch weiter schreiten… und stolperte. Ihre Handballen berührten den sauberen Boden. Ein weicherer und wohl auch noch etwas eleganterer Aufprall, als wenn sie sich der Länge nach hingelegt hätte. Hier bin ich, dachte Amelie gequält und rappelte sich auf. Vielleicht hatte sie niemand bemerkt und sie konnte so weiter zur Rezeption schleichen, nach ihrer Cousine fragen und dann ganz schnell verschwinden. Ärgerlich schaute sie auf ihrer hochhackigen Schuhe. Wär sie nicht in einem weiß Gott wie viele Sterne Hotel, hätte sie die Foltergeräte ausgezogen; hier allerdings war dies unmöglich.

Miste, wo war denn Amelie? Mal ehrlich, das konnte ja nicht gut gehen in so einem riesigen Komplex von Gebäude und dann auch noch ein Hotel. Der Junge verzog das Gesicht, trottete weiter. Hach, zu schön wär's gewesen, da klatschte ihm doch wirklich ein Mädchen vor die Füße. Okay, eine junge Frau, aber was machte das schon? Das Wesen war weiblich udn vor seinen Füßen gelandet. Natürlich nicht hingefallen doer so, das wäre zu lustig gewesen. Es schüttelten ja so schon die ganzen Gäste den Kopf über das Mädchen, aber Camilo war's recht. Somit kam endlich einmal Leben in das langweilige Alltagsgedöns.
Hm, musste Amelie warten - oder, nur das wusste de Junge ja nicht, hier war eine, nur 'ne andere - und er würde sein kleines Schwesterherzchen später suchen.
Er betrachtete das Mädchen, wie es sich wieder aufrichtete, die Kleidung abklopfte und leicht verwirrt ausschaute. Camilos Blick glitt übe rsie. Braune Haare, dunkle Augen und vor allem tierisch hohe Schuhe, in kanarienvogelananasgelb. Aber so richtig schrill. Irgendwie war's 'ne hübsche Farbe, passte zu dem Mädel, so weit er das kennungslos sagen konnte. Hm, generell sah sie aus, wie eine, die man mögen konnte, allerdings war der junge hotelerbe da etwas skeptisch. Naja, zum einen war sie hereingestolpert, wie eine, die wusste wo sie hin wollte, aber so, wie sie nun schaute, hatte sie absolut null ahnung, wohin sie wollte und musste. Vielleicht sollte er ihr helfen? Uh ja, das wäre lustig. Obwohl, wenn's eines dieser armen kleinen Dinger war? Hübsch, aber völlig mittellos? Naja, dann hätte er zumindest ein bisschen Belustigung, da war's egal. er konnte das "Risiko" eingehen. Also trat er elegant neben sie, ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. "Hay, suchst du jemanden? Vielleicht weiß ich wo derjenige ist." Wär doch gelacht, wenn sie nicht darauf einginge. Taha.

(Ooc: Ähm... kennen sie sich jetzt schon vorher? Ich sagte mal, nä... aber okay, ich könnt's umeditieren...)

(ooc: Ist völlig okay. Die erste Begegnung auszuspielen ist doch viel interessanter ^-^)

Eine leicht belustigte Stimme und schon schien ihr Tag gelaufen zu sein. Langsam drehte sie sich um. Vor ihr stand ein - zugegeben - gut aussehender, junger Mann, der sie verschmitzt anlächelte. Amelie schaute wohl immer noch ziemlich verwirrt aus. Als hätte man eine Schneekugel geschüttelt und den eigentlich fest verankerten Schneemann aus dem Boden gerissen. Bei der Schneekugel handelte es sich um Amelies kleine Welt, die schon mal an einer anderen Stelle erwähnt wurde. Welche Rolle die junge Frau stellte, konnte man sich wohl denken.
"Hallöchen", antwortete sie nun und versuchte wieder ein bisschen ihrer Fassung zurückzugewinnen. "Danke für das indirekte Angebot, aber ich glaube nicht, dass du unbedingt weißt, ob meine Cousine in diesem Hotel ein Zimmer gebucht hat." Leicht schmunzelt blickte sie ihn an. Er war jünger als sie, dass hatte sie bereits erkennen können. Doch was - um Himmels Willen - machte er dann hier in diesem Nobel-Hotel. Als 'junges' Mädchen hätte sie andere - und zugegebenermaßen auch interessantere - Orte zu besuchen gehabt. Wieso war der Junge also hier? Ehe ihr Verstand etwas dagegen machen konnte, hatte sich ihr Mund schon geöffnet: "Entschuldige meine Neugierde, aber was machst du hier? An einem sonnigen Tag. In einem Hotel der Reichen und Schönen." Wie das geklungen haben muss! Amelie errötete leicht und fügte hastig hinzu: "Versteh mich nicht falsch! Du würdest hier hineinpassen. Aber doch nicht als junger, freier Mensch." Jetzt hast du dich wie eine achtzigjährige Frau angehört, die den Jüngeren die Weisheiten ihres Lebens nahe bringen möchte. Wobei du noch nicht einmal selber alt genug bist. Wenn man es genau nimmt, kannst du nicht einmal auf High-Heels laufen! Obwohl die kritische Stimme ihr absolut auf die Nerven ging, kam sie nicht umhin, ihr in diesem Moment Recht zu geben. War es nicht wirklich so? Egal. Jetzt lag ihre Aufgabe erst mal darin, nicht ein weiteres Mal hinzufallen, während sie ein Gespräch führte. "Ich bin ganz Ohr.", murmelte die Studentin und strich sich lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht, darauf wartend, dass ihre Frage beantwortet wurde.

"Ach ich denke, doch, dass ich das wissen würde.", schnelle Antwort, auf eine schnelle Reaktion, die wieder etwas schenles verlangt, es schnell gegeben wurde, dass schnell reagiert werden konnt - ugh, zu oft das Wort 'schnell'. Camilo grinste sie leicht schief an, da sprach's schon weiter.
Uhkay... das war ein völliger Redeschwall, fast zu schnell für eines solchen Jungen. Aber er hatte es geschaft, ihr geistig zu folgen, was shcon eien ganz schöne Leistung war, denn sie hatte ihr Tempo mit den Worten nicht gedrosselt, sondern war schneller geworden. Camilo lächelte noch immer, wie man lächelte, wenn einem ein Mädchen eine halbe Lebensgeschichte innerhalb von wenigen Sekunden auftischte. Da gab es nämlich diesen speziellen Blick, den alle Jungen aus irgendeinem perfekt beherrschten. Nun ja, alle jungenmäßigen Jungen eben. Aber er hatte alles mitbekommen, denn seine kleine Schwester - ja Amelie - ratterte auch ofmals riesenhafte Monologe ohne Punkt und Komma mit mehr als 100 Wörtern pro Atemzug hinunter und dann stellte sie eine Frage, die sich komplett auf all das Gesagte bezog. Japps, so war das mit den Mädchen. Die hatten echt einen Schuss weg, irgendwie. Da waren sie alle gleich. Mädchen waren ein völliges Rätsel. Uhkay, das hier war ja wohl schon eine jugen Frau, aber dennoch... Ach, sie hatte ja etwas gefragt, nicht?, da wäre antworten angebracht. Camilo hatte ihr ja vorhin aufhelfen wollen, aber da hatte sie shcon gestanden. Das war so verdammt schnell gegangen. Ach, war ja auch egal. Er strich sich das blodne Haar aus der Stirn, also nur ein bischen, er solte ja trotzdem ziemlich unordentlich dort oben aussehen, weil's ja nämlich sosnt nicht mehr er wäre, oder? Naja, jedenfalls verschränkte er dann cool die Arme vor der Brust, nur ein bisschen, nicht abwehrend, nur weil er nicht wusste wohin damit, aber zugeben vor irgendjemanden würde er's ja nie. Wieso auch? So besah er das Mädchen, überlegte sich, was er antworten solllte, kurz oder lang, nett doer ein bisschen sich übe rsie lustig machen...? Ach, er wusst' nicht wie... Also doch einfach reden, so wie Mädchen das immer machten, die wussten zu Beginn ihrer "Rede" sicher auch nicht, was werden würde. Ganz sicher.
"Ich bin ganz Ohr.", fügte die namenlose Dame hinzu, als er noch nciht geantwortet hatte, was ihn ja zu ebendiesem zwang oder? Ja.
"Ach, nett, dass ich herpasse, das würde ich auch raten, zumal ich ja hier leben. Ich wollte nur meiner Schwester über die Finger schauen. Udn mit wem habe ich das Vergnügen?", fragte er galant das Thema wechselnd, weil's sonst nämlich Fragen geben könnte. Obwohl... unser Schulsprecher stand gern im Mittelpunkt, dennoch, den Namen des Mädchens wüsste er gern. Also?

Rot wie eine Tomate war der falsche Ausdruck für die Gesichtsfarbe von Amelie. Der Junge gehörte hierher - wie das Mobiliar in die Eingangshalle. Oh Gott, war ihr dieser Ausrutscher peinlich. Verständlich, dass kein Wort über ihre blassen Lippen kam. Stattdessen suchte sie einen Fleck in der Nähe, auf den sie ihren Blick heften konnte und der weit genug entfernt von dem Gesicht des Hotelerben entfernt war. Das Fenster? Zu viel Zerstreuung, als dass ich mich noch auf das Gespräch konzentrieren könnte! Der Boden? Genau richtig! Also wandte Amelie sich dem tadellosen Boden zu, der ihr gerötetes Gesicht gerade zu klar spiegelte. Wieso in solchen Momenten? "Ach, nett, dass ich herpasse, das würde ich auch raten, zumal ich ja hier leben." Ah, er war ein Hotelerbe! Nicht jemand wie Paris Hilton in der männlichen Ausgabe, aber ein Hotelerbe. "Das tut mir leid! Ich hatte ja nicht gewusst... Ich heiße Amelie." Kaum das sie den einen Satz angefangen hatte, beendete sie ihn schon wieder. Man könnte fast meinen, dass eine erwachsene Frau sinnvolle Sätze bilden und sie beenden könnte. Als wenn das so einfach wär! "Ich war auf der Suche nach meiner Cousine - wie schon einmal gesagt. Da bin ich gefallen. Nun ja..." Verunsicherte lächelte sie den immer noch Fremden an, der so neben ihr stand. Der Hotelerbe. "Wie heißt du eigentlich? Deinen Name zu erfahren kommt mir im Tausch nur fair vor." Amelie redete lediglich um zu reden und keine peinliche Stille entstehen zu lassen. Eine Stille, die zum Nachdenken anregte, was sie im Moment ganz und gar nicht tun wollte. Nein, alles andere als Denken. Letztendlich würde es sowieso darauf hinauslaufen, dass sie sich weiter für ihr Fallen und den Rest schämen würde. Keine gute Voraussetzung für ein lockeres Gespräch.

(ooc: Ein bisschen kurz, ich weiß :/ )

Amelie. Amelie. Das Mädelchen hieß Amelie. Toll. Wirklich grandios. Netter Zufall. Aber so nett fand der blonde Junge ihn gar nicht. Irgendwie ging ihm das gehörig gegen den Strich, dass des Mädchen genauso hieß wie seine Schwester. Das war ja soo bescheuert. Dass sie so genannt wurde und dass ihn das störte. Beides war bescheuert. Ziemlich sogar. Das war irgendwie völlig verwirrend.
Camilo betrachtete das gerötete Gesicht des wildstammelnden Mädchens, das sich anschickte, ihn nach seinem Namen zu fragen. Das war wirklich niedlich, dabei sah sie - Amelie - doch dezent älter aus als er selber. Denn mit siebzehn jungen Jahren war man nicht sehr weit. Er grinste schief, denn es war herrlich, wie sie stammelte und nervös wurde. Ob das seine Anwesenheit war? Ja, da war der junge Lightsimperiumserbe sich ganz sicher. Er grinste sie mit seinem schiefen Lächeln an, das mehr als tausend Worte zu sagen schien. Und kaum einer schien es wirklich deuten zu können. Seien Mutter vielleicht und Amelie - seine Amelie, seine Schwester. Das waren aber auch dann die einzigen. Diese Amelie hier würde in dem Lächeln höchstwahrscheinlich nur die arrogante Geste sehen, die er an den Tag legte. Er überlegte kurz, dann erwiderte er: "Allgemeinhin bekannt bin ich als der Erbe des Lightsimperiums. Camilo Lights, stets zu Diensten." Leicht spöttisch deutete er einen Diener an, war er ja recht gut konnte, so in den High - Society - Kreisen, wo er aufgewachsen war. "Amelie, ja? Das ist nett - wirklich, ein hübscher Name.", wenn man ganz genau zuhörte, konnte man den Sarkasmus in ebendieser Erwiderung hören, doch wer sollte das schon erkennen. Amelie vor ihm? Wohl kaum, dafür wusste sie viel zu wenig über ihn. Gut so, dachte der Junge selbstsicher und betrachtete die junge Frau, wie sie den Boden fixierte, fast als starre sie gebannt auf irgendeine Kostbarkeit oder Annormalie in den Fliesen.
Es entstand eine drückenden Pause, während derer er und wohl auch das Mädchen nach einem Thema rangen. "Was hälst du davon, wenn wir es uns im Barbereich oder dem Restaurant bequem machen? Ich empfinde, im Eingangsbereich zu stehen, nicht gerade als sehr unterhaltsam.", wie ein Gentleman hielt er ihr nahc der Frage den Arm entgegen, dass sie sich einhake. Das würde sicher spaßig werden. Wenn schon nicht für sie beide, für ihn alle Mal.

Nun bekam die kleine Schublade in ihrem Kopf auch endlich eine Beschriftung: 'Camilo Lights'. Sauber und ordentlich prägte sie sich sein Gesicht ein, seine Gesichtszüge, seine Art. Spätestens jetzt hätte die Studentin eine Verbindung zwischen dem blonden Jungen und dem riesigen, teuren, nur für die Reichen zugelassenen Hotel erkannt. Amelie machte sich keine Mühe daraus ihre Abneigung gegenüber diesen Treffen der Reichen zu verbergen - wieso auch? Wenn sie jetzt schon in ihren Gedanken keine eigene Meinung mehr haben durfte, war die Menschheit sowieso verloren. "Camilo." Lächelnd nahm sie das Kompliment mit dem undeutbaren Unterton hin und überlegte, ob sie seinen Namen schon irgendwo gehört hatte. Nein, nicht wirklich. Sie war mehr die simplen, unkreativen Namen gewöhnt. Marie, Timothy, Susan und die ganzen anderen, die in den Vorschläge Registern für Kindernamen immer wieder aufgelistet waren. Amelie war auch nicht ausgefallen, genauso wenig wie Victoria, aber sie hatten einen netten Klang und das war das wichtigste. "Was hälst du davon, wenn wir es uns im Barbereich oder dem Restaurant bequem machen? Ich empfinde, im Eingangsbereich zu stehen, nicht gerade als sehr unterhaltsam.", sprach seine Stimme durch den undurchlässigen Schleier von Gedanken und wurde ihrerseits nur mit einem unbestimmten Nicken hingenommen. Wenn sie jetzt mit ihm ging... Oh Gott, das hörte sich an, als wenn sie mit einem Schwerverbrecher in sein Hotelzimmer verschwinden würde. In der Realität war dies nur ein Gespräch zwischen einem Jungen und einem Mädchen. Amelie grinste und hackte sich bei Camilo ein. Dann würde sich die Suche nach ihrer Cousine ein bisschen verspäten genau wie das sonnige Erlebnis draußen in der Natur, aber wieso sollte sie sich eine nette Gesellschaft entgehen lassen? Schlimmer als ein paar der anderen Studenten konnte der Hotelerbe nicht sein.

Camilo nickte, nahm wohlwollend ihren leicht verwunderten Gesichtsausdruck hin, bis sie sich unterhakte. Also doch, er hatte es schon immer geahnt. Er war einfahc unwiderstehlich. Kein wunder, dass auch dieses Mädchen nachgab. Kaum verwunderlich, deshalb erfüllte ihn dieser minimale Triumph auch kaum mehr mit der eigentlich erwarteten Genugtuung. Aber dennoch wallte ein winziges Gefühlchen der Selbstbestätigung in dem Körper des Jungens auf. Hach, es war doch immer wieder herrlich zu wissen, dass man es richtig machte, wie man es tat. Dass er der Größte war, soweit käme es noch, dass er das ausspräche. Pfüt, nie in seinem Leben, lieber noch gäbe er zu, dass ihm dieses arme Würmchen ein wenig gefiel. Das wäre zwar fast noch schädigender für sein Image, aber auch nur fast, beides war recht - unpassend.
Camilo schon Amelie fort und bugsierte sie sicher und zielgerichtet in die Nähe des Barbereiches. Wenngleich es erst ein heller Nachmittag war, so war ein kleiner Schluck an ebendiesem Tag wohl kaum zu verwehren, denn es gab doch dieses wundervolle Sprichwort, nicht? "Ein Schlückchen in Ehren kann niemand verwehren."
Es würde ein bisschen bescheuert aussehen, sollte er jetzt wirklich auf die Idee kommen sich selber per Nicken zu bestätigen, deswegen schwieg er lieber und ließ es sein, seinen Kopf hin und her zu schütteln, wenngleich er sich doch einmal schnell durch das blonde helle Haar fahren musste. Mit einem leicht selbstsicherem Lächeln schielte er zu Amelie hinüber und stieß die Tür, die haargenau zu der Bar führte auf. Wenig war hier los, kein Bär steppte, aber weiter verwunderlich war auch das nicht, denn wer wollte schon mitten am Tag sturzbesoffen in einer Nobelhotelbarlounge rumhängen? Niemand. Ergo waren hier außer Amelie, dem Kellner und Camilo ganz genau drei Menschen. Alles Frauen, die giggelnd ihren Drink schlürften. Camilo betrachtete den Raum, sondierte ihn schnell, dann schob er seine Begleitung in richtig Barhocker und ließ sich selber auf einen plumpsen, nachdem er ihr auf ihren geholfen hatte.
"Und Amelie - Was machst du sonst so? Wenn du ncith gerade deine Schwester suchst?", fragte er das Mädchen mit wirklichem Interesse, nachdem er dem Kellner - übrigens kein James, ein Nate - aufgetragen hatte, er solle bitte sehr zwei kleine Cocktails seiner Eigenkreation herausgeben, denn ebendiese warne wirklich gut.